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Abguss einer Büste / Formbautechnik für die Bildhauerei

Mit einem Fließsilikon aus dem Dentalbereich "Adisil rose" deren Komponenten 1 zu 1 einfach gemischt werden, fertige ich die erste Schicht.

 

Der Glasurpinsel (zum backen) ist sehr preisgünstig bei einem schwedischen Einrichtungshaus zu bekommen. Ausgehärtets Silikon lässt sich unmittelbar nach Erstaren möglichst im ganzen mit z.B. mit einem Schraubenzieher aus dem "Pinsel" herausdrücken. 

 

Fließsilikon (zwei Komponenten 50% + 50%

https://www.siladent-shop.de/adisil-rose-p-656.html

 

Ein Hinweis: Wenn man Plastilin damit abformen möchte muss das Plastilin zwingend ohne Schwefel sein z.B. bei Bildhau in Köln kann man das bestellen.

Ist Schwefel enthalten bleibt das Silikon flüssig!

Unten wird ein kleiner Rand auf modelliert der das Silikon begrenzen soll.

Zum aufbauen der ersten Silikonschicht habe ich ca. 300ml für diese Büste benötigt. 

Mit jeweils zeimal einem KG Silikon kann mal also schon einiges abformen. 

 Hier gilt es sehr schnell und konzentriert zu arbeiten. Bei diesem Silikon was sehr schnell abbindet empfiehlt es sich mit 50-100ml zu beginnen und Schrittweise die ganze Büste zu benetzen. Es gilt der Grundsatz, wenn dieser Silikon nicht im Fluss sein kann wird es auch nicht optimal.

Ich habe z.B. den Fehler gemacht doch noch zu viel zu pinseln besser ist es das Material laufen zu lassen und dann mit dem Pinsel in Vertiefungen hinein zu wischen. Pinselt man zu viel, dauert es zu lang und der Silikon beginnt hart zu werden dann kann es schnell schwer werden vernünftig zu pinseln. Deshalb ist es wichtig am Anfang nicht zu viel zu nehmen. In Zukunft werde ich auch noch andere Silikone ausprobieren die langsamer abbinden.

Die Abbildungsleistung ist jedoch hervorragend mit diesem Silikon und die Trennung vom Ton / Gips ebenfalls. Zudem ist es sehr flexibel und dehnbar was die Entformung erleichtert. 

 

Mit Hilfe einer schmalen flexiblen Spachtel aus Edelstahl trage ich jetzt streichend in einer dünnen Schicht das transparente Silikon auf die zuerst gegossene rosa Schicht Silikon auf. 

Die Spachtel ist vorne an der Schleifmaschine leicht abgerundet, weil die scharfen Ecken stören können. 

Das Silikon verbindet sich hervorragend mit allen möglichen Materialien auch mit Silikon wenn zuvor kein Trennmittel Verwendung fand. 

 

 

 

Streichfähiges Silikon (lufthärtend)

https://shop.noegel.de/chemische-produkte/silikon-dichtungsmassen/twistoflex-n/24395/twistoflex-n-premium-qualitaet-schlauchbeutel-600-ml

 

Alternative neutral vernetzendes Silikon 

https://primo24.de/status.php?uid=62189f37937301.82842473&pendingPayment=ce03fe0c72ce962b576fc08bd0b231f5

 

Beachte: die beiden oben genannten Silikone haben einen Geruch sowohl Acetat- als auch neutralverneztende Silikone können stark riechen, gerade bei dicken Schichten ist das eine wirkliche Belästigung in geschlossenen Räumen. Wenn es nicht unbedingt nach dem Preis geht würde ich immer eine geruchloses und auch transparentes Silikon wählen. 

Es muss transparent sein, um Luftblasen und die Schichtdicke besser einzuschätzen zu können und gegebenenfalls korrigieren zu können. 

 

Hier noch eine Alternative die geruchlos ist, die Schlaubeutel lassen sich sehr gut auch ohne Spritze verarbeiten nur mit der Spachtel, zudem sind sie ergiebiger als Kartuschen.  Lediglich für kleine Würste an z.B. Nähten benötigt man eine Siliokonspritze. (die es auch für Schlauchbeutel gibt) 

 

Geruchloser Silikon transparent:  

https://www.dichtstoffe-shop.de/Ramsauer-130-Alkoxy-1K-Silicon-Dichtstoff-600ml-Folienbeutel

 

 

Drei Schichten benötige ich um eine Materialstärke von 10 bis 15 mm aufzubauen.

Jede Schicht braucht 24 Stunden, um sicher auszuhärten.

Der Silikon muss mindestens 15mm Stärke haben, um optimal in der Form zu sitzen, es gilt im Zweifelsfall lieber etwas dicker aufzubauen als zu dünn. 

 

Die Randwulst / die Trennnaht forme ich ebenfalls aus Silikon. Hierfür nutze ich auch den billigen transparenten Silikon aus dem Baumarkt (Essig vernetzend), weil es hier nicht auf die beste Qualität ankommt und zudem lassen sich die kleinen Kartuschen gut mit einer Spritze dosieren.

Vorsicht ist geboten weil günstige Silikone mit der Zeit ihre Form verlieren und insbesondere schrumpfen können was für wichtige Formen die oft benötigt werden sehr nachteilig sein kann, insbesondere wenn man sie großflächig aufträgt. 

 

Beim Silikon-Einkauf habe ich mich noch vom Preis leiten lassen, in Zukunft werde ich nur das geruchlose Silikon kaufen, auch wenn es teuerer ist. 

 

Für diese Büste die ca. 30% überlebensgroß ist habe ich 6 Schlauchbeutel zu je 600g benötigt plus zweimal eine Kartusche von 280ml Sanitätssilkon für die Naht und kleine Fehlstellen. 

 

 

Die Gelben Stellen am Silikon sind mit Schaumstoff aus einem alten Schwamm aufgefüttert  worden. Auf diese Weise kann ich Vertiefungen ausfüllen und die Schichtdicke enorm erhöhen ohne wertvolles Silikon zu verschwenden und ohne Gefahr zu laufen das es in der Tiefe nicht fest wird. 

Bestimmt Vertiefungen an der Form müssen überbrückt werden, dass die äußere Gipsstützform sich nicht verkeilt und verhakt, man muss hier vor denken, für ein reibungsloses auseinander bauen.  

Wichtig: ganz unten, wo noch das Silikon durch die Tonwulst begrenzt ist ziehe ich umlaufend eine Silikonwulst mit der Spritze. Diese kleine Zwischenfläche mit der Wulst/Wiederhacken oben drauf hat zwei Funktionen: 

1. diese kleine Fläche ermöglicht es mir beim vollgießen z.B. eine Leiste darüber zu ziehen ohne das Gips an der Gipsstützform hängen bleibt und sich verbindet, sondern über die Silkonfläche kann ich wunderbar arbeiten auch mit der Spachtel und überschüssigen Gips bündig abnehmen. 

2. Die Silkonwulst / der Wiederhacken steckt fest in der Stützform. Beim zusammenbauen muss diese Wulst in die Gipsstützform fest gedrückt werden. Auf diese Weise ist der Silikon immer fest verbunden mit der äußeren Form und die innere flexible Silikonform ist fixiert und kann während des gießens nicht nach innen fallen. Gerade für das ausschwenken von Formen ist das relevant. 

 

Der Trennsteg wird aus einem sehr weichen noch feuchtem Ton aufgebaut der gut am Silikon kleben bleibt. 

Die "Schlösser" modelliere ich als kleine Halbkugeln auf, die ich in der Hand forme und auf den Rand drücke. Anschließend verstreiche ich die Ränder mit einem Holz und glätte die Übergänge mit einem feuchten Schwamm. 

das glätten ist sehr wichtig weil hinter den Halbkugeln keine Hinterschneidungen stehen bleiben dürfen. Beim späteren auseinander bauen könnte diese Halbkugel sonst dennoch trotz Trennmittel in der Gegenseite stecken bleiben.

Sehr schön sind die Einsätze für die Keile zu erkennen. diese sind plastisch aus Ton auf modelliert. Im Abguss der äußeren Schale erscheint das dann als Vertiefung, wo ich dann wiederrum ein Stück Ton in Keilgröße einsetzen werde und die nächste Schale darauf aufbaue. So bleibt eine weiche Stelle stehen, wo ich einen Keil einschlagen kann oder einen Hebel ansetzen kann. 

Der Silikon wird mit Rasierschaum eingerieben. So entsteht ein dünner Film, der ihn vor dem Gips etwas schützen kann.

auf Dauer wird der Silikon sonst trocken, spröde oder geht schlecht ab vom Gips. 

Der Rasierschaum kann die Lebensdauer des Silikon verlängern und für gute Trennung sorgen ist aber nicht zwingend erforderlich (wenn man den Geruch nicht mag :-) 

 

Wichtig: die Form braucht auch vorne über die Mittelachse der Nase längs nach unten eine Trennung, weil man die Form sonst niemals auseinander bauen könnte, ohne massive Probleme zu bekommen oder das Modell zu beschädigen.

Im Bild zu sehen ist, wie ich die rechte Viertelecke der äußeren Form mit Gips aufbaue. Die hintere Schale, mit den Schlössern ist bereits in Gips aufgebaut und mit Trennmittel eingestrichen. 

Ein Hinweis: Es ist viel besser diese Fläche, insbesondere die Schlösser mit einem großen Pinsel mit Gips zu benetzen. Mein Fehler war hier sofort mit der Spachtel und Gips zu beginnen, so können sich im Zweifelsfall die Schlösser nicht richtig durchbilden was zu einer ungenauen Passung führen könnte. 

Im Bild ebenfalls zu sehen ist die dunkelgraue Schicht Tonschlicker, der als Trennmittel zwischen dem Gips fungiert, das ist am günstigsten für den Bau einer Form. Einen Ton in einer anderen Farbe als den Gips zu verwenden kann helfen nichts zu übersehen und die Menge, wann es genug ist gut abzuschätzen. 

Außerdem sieht man die vorbereiteten Keil-Steckplätze, die mit Ton ausgefüllt sind. Gut zu sehen ist das diese nicht bis an den Silikon heran gehen.  

Die Keile säge ich schön steil vor und bringe sie überall in die vorgesehenen Einbuchtungen ein. Der überschüssige Ton drück sich beim einschalten einfach zur Seite.

Die Öffnungen für die Keile dürfen aber nicht bis an den Silikon heran führen sondern müssen mindestens 5 mm vorher aufhören, um beim einschlagen nicht den Silikon oder den Abguss zu beschädigen.  

Die Form muss oben zudem eine gerade Standfläche bekommen das man sie umgedreht aufstellen kann, ohne das sie umfällt, das erfordert ein wenig Augenmaß und Disziplin, lohnt sich aber ungemein später schnell voranzukommen. 

 

 

 

Das Formbaumesser von REKLI ist geeignet, um die hochgezogene Silikonnaht aufzuschneiden. Wie im Bild zu sehen hat es eine besondere Biegung, die beim schneiden, im Bild gesprochen: Nut und Feder ergibt, die perfekt ineinander passen und verhindern können, dass die Form beim gießen Gips verliert, weil eine sehr gute Passung durch die ineinandergreifenden Wülste entsteht. 

Schlossmesser für Silikonnaht

https://www.reckli.com/de/produkte/precision-chemicals/shop/profilmesser

Sehr gut lässt sich hier erkennen, wie die Silikonform and die Gipsstützform gebunden ist. Die Naht trennt genau dort, wo auch die Form trennt. Das kann z.B. helfen, wenn man die beiden Hälften hohl und separat aufbauen möchte, um sie später zusammen zu kleben. Oder mann möchte die Hälften mit Wachs ausstreichen, um ein Modell für einen späteren Bronzeguss vorzubereiten. Das ist mit dieser Technik sehr gut möglich, weil ich so überall optimal ran komme und die Form stabil bleibt. Die beiden Hälften lassen sich so gleichmässig aufbauen, einfach entnehmen und können durch die verbindliche Naht auch wider präzise zusammengesetzt werden. 

Die Schraubzwingen auf dem Rand sind dringend erforderlich.

Ein Stabiler Rand hält viel besser als ein Draht, der um die ganze Form gewickelt wird. Wenn dann müsste es eher ein Spanngurt sein, um genügend Druck zu erzeugen. 

in diesem Rand lassen ich später aber sogar noch Gewindestangen/Schrauben einbringen, um alles fest verschrauben zu können. 

Diese Zeit und Mühe muss man investieren, weil, wenn die Form beim gießen kaputt geht, wäre das der schlimmste mögliche Fall und all die Arbeit wäre ruiniert. 

Das Gipsmodell soll möglichst genau abgebildet werden deshalb wäre es gut die Form voll zu gießen, um einen gewissen Druck auf die Wandung zu bekommen, und dass die Form sich so wirklich durchdrückt. 

Bau ich die Büste in der Form hohl auf ist sie zwar viel leichter, sie kann aber unter umständen nicht ideal durchgebildet werden, weil Der Silikon grundsätzlich flexibel ist und je nach Stellung der Form von der Gipsstützform auch einmal abheben kann. 

Deshalb gehe ich einen Zwischenweg ich habe mir ein paar Styroporteile passend zugeschnitten und mit Klebeband verbunden auf ein Maß, was ich in den großen Raum von Kopf und Oberkörper stecken kann. Auf diese Weise ist ein gewisser Druck in der Form, weil ich sie voll gieße aber innen sind Styroporteile eingegossen. Es ist wichtig die Styroproteile erst kurz vor erstarren des Gips hinein zu schieben, weil sie im flüssigen Gips zu viel Auftrieb haben und dann irgendwie fixiert oder beschwert werden müssen. 

Die Herausforderung ist dabei den Styropor an der richtigen Stellen zu platzieren, dass es die Wandung nicht berührt, sondern immer vom Gips umschlossen ist. 

Ein gutes Mischungsverhältnis für den Guss in dieser Größe ist, wenn das Wasser gesättigt ist mit Gips und oben ein kleiner Berg erscheint, und das am besten überall im Eimer gleichmässig verteilt. Wenn man dann umrührt ist der Gips noch flüssig genug für den Guss. Schüttet man Gips nach dem umrühren zu kann es zu klumpen führen. 

Lediglich bei sehr dünnen Objekten muss man den Gips dünn aufrühren. 

Der Gips wird mit höherem Wasseranteil entsprechend leichter nach dem trocknen, der Nachteil ist dabei, das Gipswasser aus der Form austreten kann, an Nähten usw. Als Gips verwende ich 30 kg Säcke aus dem Baumarkt. 

Ich habe Ristuck/Baugibs/Stuckgis (diese drei Bezeichnungen stehen alle auf dem Sack) für mich entdeckt. Dieser Gips hat Eigenschaften von einem Stuckgips ist nicht zu teurer, ist aber dennoch sehr fein in seiner Zusammensetzung.

Manchmal sind Stuckgipse mit groben Inhaltsstoffen versehen, dann kann man sie nur zum Bau der Stützform verwenden. Es ist dabei zwischen Stuckgips und Rigips zu unterscheiden. Den Stuckgips verwende ich für Grobes, wie z.B. die Form und den Rigips/Ristuckgips für das ausgießen der Form. Bei meiner Form sieht man, dass der grobe Stuckgips bevor er richtig trocken ist noch grau aussieht wohin gegen der Ristuckgips sofort weis erscheint. 

Nähte schnitze ich mit einem alten Schnitzeisen vorsichtig weg. 

Ich verwende hierfür ein gerades Eisen ca. 10mm breit, was ich schon für alles mögliche am Gips gebrauchen konnte, und ein kleines Messer zudem, womit ich Ecken und Details notfalls noch nach schnitzen kann.

Eine Modellierschlinge für Töpfer kann man auch, am noch feuchten/ nassen Gips, der aus der Form kommt anwenden, um kleine Erhöhungen weg zu kratzen. 

Wenn man ein mit Gips aufgefülltes Loch überarbeiten muss, dann empfiehlt es sich sehr Vorsichtig an die Form heran zu schnitzen und die wirkliche Bündigkeit schleife ich dann zuerst mit grobem Papier Körnung 80, aber dann auch noch feiner bis maximal 240er Schleifpapier für die Endbearbeitung. 

Die Entbearbietung mache ich mit einem Pinsel wo ich noch kleine Blasen mit Gips fülle. 

Im Gipsbecher nehme ich sehr wenig Gips den ich flüssig anrühre mit dem überschüssigen Wasser und dem Pinsel bereite ich die kleinen Löcher vor wässere sie und trage vorsichtig Gips mit dem kleinen Pinsel auf mit dem Finger verstreiche ich Notfalls oder drücke in Form.

Ist der Gips gehärtet schleife ich vorsichtig mit Schleifpapier was der Gipsarbeit eine optimale Plastizität verleiht. 

 

Mit freundlichen Grüßen Mr. Schnitz / Ihr Simeon Decker 

Lassen Sie sich ein Unikat anfertigen!

Und wofür nun die ganze Arbeit?

Hier im Bild zu sehen ist eine Marmorbüste, die ich nach einem selber erstellten Gipsmodell ausgeführt habe. Die Arbeit in Stein erfordert exakte Modelle, die anschließend in den Marmor kopiert werden. 

 

Erscheint Ihnen das schmackhaft? 

Dann ermutige ich Sie zu mir Kontakt aufzunehmen und ich werde Ihnen eine fantastische Büste oder genau das, was Ihnen vorschwebt herstellen. 

 

E-Mail: bildhauer02@googlemail.com

Telefon: 015253620119

 

Mit den besten Wünschen und Grüßen verbleibend Ihr Simeon Decker